Andreas Bach

"Bei Andreas Bach trifft zusammen, was bei Pianisten nur selten zusammenkommt: er ist ein sehr nachdenklicher, sorgfältiger, den Werken respektvoll und mit großer Gründlichkeit der Aneignung gegenübertretender Interpret. Darüber hinaus besitzt er aber auch eine verblüffend brillante Technik und temperamentvolle Freude an Schumanns Feuer oder an Brahms Düsternis."
Joachim Kaiser

"Andreas Bach ist ohne Zweifel einer der herausragenden Pianisten unserer Zeit - ein starker Mitstreiter für die Zukunft der Klavier -und Kammermusik."
Lars Vogt

"Ich kenne Andreas Bach schon seit langer Zeit und habe mit großem Vergnügen mit ihm zusammen Konzerte gespielt. Er ist ein leidenschaftlicher Musiker und fantastischer Pianist- sowohl im solistischen wie auch im kammermusikalischen Bereich."
Cristian Tetzlaff




Biographie Andreas Bach

Andreas Bach zählt zu den herausragenden Pianisten seiner Generation. Schon als Kind fiel er durch seine außergewöhnliche musikalische Begabung auf. Zahlreiche Wettbewerbserfolge begleiteten seinen Jugend, darunter zweimal der erste Bundespreis "Jugend musiziert" und eine Auszeichnung im Eurovisionswettbewerb in Genf. Ein Meilenstein war dann sein Debüt 1985 im Münchener Herkulessaal, das vom Publikum wie von dem renommierten Kritiker Joachim Kaiser euphorisch gefeiert wurde.

Mit weiteren nationalen und internationalen Wettbewerbserfolgen begann innerhalb kürzester Zeit eine internationale Karriere. Es folgten vielfache Tourneen nach Japan, Kanada und in die USA mit Konzerten in New York, Chicago, San Francisco und Washington. Auch in den europäischen Zentren zwischen Zürich und Paris, Lissabon, Venedig, Hamburg und München war Andreas Bach häufiger und begehrter Gast. Er konzertierte mit Orchestern und Dirigenten von Weltruf - stellvertretend seien nur Gerd Albrecht, Wolfgang Sawallisch, Donald Runnicles oder Horst Stein genannt.

Seit 1994 trat er unter anderem unter Milan Horvath mit dem Festivalorchester von Luzern auf, in der Berliner Philharmonie unter Konrad Latte, in Lausanne mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne und mit dem Orchestre de la Suisse Romande in Genf sowie mit dem NDR-Symphonieorchester.

2001 wurde Bach vom Bundespräsidenten Johannes Rau zur Gestaltung eines J.S.Bach-Abends in das Schloss Bellevue nach Berlin eingeladen.

Die Beschäftigung mit Bartok bildet seit vielen Jahren ein wichtiges Zentrum von Bachs musikalischer Arbeit. Nach der Veröffentlichung seiner ersten Bartok-CD im Jahr 2004 begannen 2008 die Arbeiten an einer Gesamtaufnahme seines Klavier-Solowerks, das in Zusammenarbeit mit dem WDR und von Hänssler Classic veröffentlicht werden wird. Die Arbeiten wurden 2014 abgeschlossen. Weiterhin sind Konzerte mit Ungarns führendem Volksmusikensemble "Muzsikas" geplant, 2010 fand bereits ein Auftritt bei der Styriarte in Graz statt. Es werden in dem Programm authentische Volksmelodien, die von Bartok selbst gesammelt worden waren, seinen von dieser Volksmusik inspirierten Originalwerken gegenübergestellt.

Für Andreas Bach ist auch die Kammermusik seit langem ein wichtiges Anliegen, das Ausdruck findet in der regelmäßigen Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Musikern wie Christian Tezlaff, Gustav Rivinius, Jana Bouskova, Daniel Hope Alfredo Perl oder dem Schlagzeugstar Martin Grubinger. Seine Teilnahme an Kammermusikfestivals wie Heimbach Musikfestival "Spannungen" oder dem Marlboro Chamber Music Festival zeugen von Bachs starkem Interesse an einem lebendigem musikalischen Austausch und gemeinsamer Arbeit mit anderen Künstlern.

Seit seinem äußerst erfolgreichen Debüt im Teatro Municipal von Santiago de Chile im Jahre 2001 führen ihn nun regelmäßige Tourneen nach Lateinamerika, auch gemeinsam mit anderen Musikern wie etwa mit Alfredo Perl. Auch in China hat der Pianist inzwischen mit großem Erfolg debütiert, es gab inzwischen 5 Konzertreisen unter anderem in den größten Musikzentren Chinas wie Peking, Huangzhou und Shanghai, die letzte im Januar 2013. Bachs Debüt beim weltweit größten Klavierfestival, dem Klavierfestival Ruhr, fand im Sommer 2007 mit großem Erfolg statt. Seit 2006 nimmt Andreas Bach neben anderen Musikern wie Leiv-Ove Andsnes, Tabea Zimmermann, Julia Fischer oder Alban Gerhardt an dem von Lars Vogt initiierten Projekt "Rhapsody in School" teil, das in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Weitergabe der Begeisterung für klassische Musik an die nächste Generation leistet.

Vor der im Jahr 2008 begonnenen Gesamtaufnahme der Bartok-Werke war Andreas Bachs letzte CD mit Werken von Bela Bartok ist im Mai 2005 bei OehmsClassics herausgekommen. Seine Diskographie beinhaltet ausserdem 2 CD s mit Werken von Schumann und Beethoven bei Novalis sowie eine Brahms- und eine weitere Schumann-Aufnahme (bei Arte Nova/OehmsClassics). Außerdem erschien ein Konzertmitschnitt des Trios für Klavier, Fagott und Oboe von Poulenc (mit Dag Jensen und Christian Wetzel) vom Festival "Spannungen" in Heimbach bei EMI.

Andreas Bachs Interpretationen sind durch ihre ganz persönliche und eigene Aussprache außergewöhnlich überzeugend. Seine Offenheit für die spontane Gestaltung der Musik im Augenblick ihrer Entstehung machen seine Konzerte zu einem authentischen, künstlerisch ursprünglichen Erlebnis, das in dieser eigenen Weise nicht wiederholbar ist. Immer wieder heben Kritiker diese schöpferische Seite von Bachs Spiel hervor. Zu seinen interpretatorischen Idealen gehört es, das Unvorhersehbare zuzulassen und zu gestalten.

Seine Konzertprogramme zeichnen sich dabei durch überlegte Zusammenstellung aus und tragen eine individuelle Handschrift. Brüche und Kontraste sind für sie ebenso von Bedeutung wie Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen Werken und Komponisten. Oft werden außergewöhnliche, mitunter selten gehörte Werke in Beziehung gesetzt oder eingebettet in die Nachbarschaft von Hauptwerken der Klavierliteratur.

Andreas Bach wurde 2011 auf eine Professur an der Musikhochschule Freiburg berufen.